Selketal
Selketal - Naturschutzgebiet im Harz
Das Selketal ist eines der schönsten Täler im Mittelgebirge Harz. Abwechslungsreiche Natur mit grünen Auen am Flußufer der Selke, felsenreiche aber auch von Mischwäldern begrünte Täler sowie Hochebenen mit seltenen Pflanzen und Tierarten auf dem Selkekamm, machen das Selketal und den Selketal Stieg zu einem echten Geheimtipp für Wanderer und Naturfreunde.
Für Naturliebhaber gibt es hier ideale Wandermöglichkeiten. beliebtester Wanderweg und noch ein Geheimtip unter Wanderern ist der Selketal Stieg. Auf einer Wanderstrecke von 67 km geht es vorbei an typischen harzer Ortschaften wie Stiege, Güntersberge, Straßberg, Silberhütte, Alexisbad, Mägdesprung, Meisdorf, Ballenstedt, Gernrode, Bad Suderode und Quedlinburg. Dabei führen alle Wege im Selketal meist abseits der Straßen entlang am Flussufer der Selke oder werden von den Bahnschienen der Dampflok Harzer Schmalspurbahn begleitet. Abenteurer tauchen an geschichtsträchtigen Plätzen oder ritterlichen Veranstaltungen eine Zeitreise ins Mittelalter an. Familien und Reisegruppen stehen spannende und abwechslungsreiche Freizeitangebote zur Auswahl.
Hoch über dem Selketal liegt eine der schönsten Burgen des Harzes, die Burg Falkenstein. Von der mittelalterlichen Burg aus hat man einen einzigartigen Ausblick über das gesamte Selketal. Die Burg Falkenstein ist als Wahrzeichen des Selketals Anziehungspunkt und Erlebnis für Urlauber, Familien und Abenteurer zugleich.
Selketalbahn
Gernroder-Harzgeroder Eisenbahn, Anhaltische Harzbahn und Selketalbahn waren verschiedene Bezeichnungen für die 1000-mm-Schmalspurstrecken im Unterharz, die ursprünglich der Gernrode-Harzgeroder Eisenbahn-Gesellschaft (GHE) gehörten. Heute wird nur noch die Bezeichnung Selketalbahn verwendet. Dazu gehören:
Quedlinburg–Gernrode–Alexisbad–Harzgerode
Alexisbad–Stiege–Hasselfelde
Stiege–Eisfelder Talmühle.
Der Name entstand dadurch, dass die Strecke zwischen Mägdesprung und Albrechtshaus im Tal des Flusses Selke liegt.
Streckenverlauf
Ab Quedlinburg verläuft das Streckengleis der Selketalbahn noch einige Kilometer parallel zur normalspurigen Strecke nach Thale, ehe das neuverlegte Schmalspurgleis nach Süden abbiegt. Es folgen die 2006 reaktivierten Haltepunkte Quedlinburg-Quarmbeck und Bad Suderode, bevor der Bahnhof von Gernrode erreicht wird. Nun wird die alte Trasse der Magdeburg-Halberstädter Eisenbahngesellschaft Richtung Frose verlassen und der Zug fährt weiter auf der ursprünglichen Selketalbahn. Vorbei am Haltepunkt Osterteich, mit dem gleichnamigen Standgewässer nebenan, führt die Fahrt durch den Ostergrund, das erste richtige Tal des Harzes. Vorbei am Heiligen Teich steigt die Strecke bis zum Bahnhof Sternhaus-Haferfeld weiter stark an. Dieser Anstieg setzt sich bis zum Bahnhof Sternhaus-Ramberg fort. Dieser liegt wie der vorherige ebenfalls mitten im Wald. Hinter dem Bahnhof Sternhaus-Ramberg senkt sich die Strecke hinab ins Tal der Selke, des Flusses, der der Bahn den Namen gab. Das nun folgende Streckenstück ist das Steilste der gesamten Harzer Schmalspurbahnen. Beim Bahnhof Mägdesprung wird das enge Tal der Selke erstmalig erreicht. Die Bahn folgt nun dem Flussverlauf bis nach Alexisbad. Zahlreiche Felsdurchbrüche, die die Bahn durchqueren muss, zeugen noch vom aufwändigen Bau der Strecke vor über 100 Jahren. Vorbei am kleinen Haltepunkt Drahtzug wird die Ortschaft Alexisbad erreicht. Der gleichnamige Bahnhof, der auch den Ausgangspunkt der Strecke nach Hasselfelde darstellt, liegt erst am Ende des kleinen Ortes. Im folgenden Streckenabschnitt zwängt sich die Schmalspurbahn aus dem engen Tal der Selke heraus auf die Hochebene von Harzgerode. Hier endete die erste Strecke der Selketalbahn.
Vom Bahnhof von Alexisbad, der für seine Doppelausfahrt zweier Dampflokomotiven bekannt ist, führt die zweite Strecke der Selketalbahn weiter durch das Selketal Richtung Silberhütte. Vorbei an den kleineren Industriebetrieben setzt der Zug seine Reise über Straßberg, welches seit kurzem neben dem Bahnhof auch noch einen Haltepunkt besitzt, weiter bis zur Stadt Güntersberge. Nicht einmal 1000 Einwohner (Stand 2009) zählt der Ort, der erst seit 1984 mit dem Wiederaufbau der Strecke zwischen Straßberg und Stiege wieder einen Bahnanschluss besitzt. Hinter Güntersberge gewinnt die Bahn weiter an Höhe, bis über die Stationen Friedrichshöhe und Albrechtshaus der Bahnhof von Stiege erreicht wird. Hier zweigt seit 1905 die Verbindung zur Harzquerbahn ab. Nach kurzer Fahrt endet der Zug in dem ebenfalls auf einer Hochfläche gelegenen Ort Hasselfelde, der Endpunkt der zweiten Strecke der GHE.
Die Verbindungsbahn zur Harzquerbahn führt vom Bahnhof Stiege stetig abwärts durch das Behretal, nachdem der höchste Punkt mit 523 ü. NN in der Nähe des Haltepunkts Birkenmoor überschritten wurde. Im Behretal, das von hohen Bergwänden umschlossen ist, überquert die Bahn auf zwei großen Brücken noch zwei Seitentäler bevor der Endpunkt der Selketalbahn, der Bahnhof Eisfelder Talmühle, erreicht wird.
Besonderheiten
Im Vergleich zur Brockenbahn weist die Selketalbahn einige Besonderheiten auf:
Die Strecke führt vom Harznordrand durch eine sehr abwechslungsreiche Landschaft bis hinauf auf die Hochebene des mittleren Harzes.
Auf der Selketalbahn sind mit einem Neigungsverhältnis von 1:25 (40 ‰) die steilsten Streckenabschnitte der Harzer Schmalspurbahnen vorhanden. Die Brockenbahn weist zwar den größeren Höhenunterschied, aber mit 1:30 kleinere Neigungen auf.
Im Bahnhof Stiege existiert die kleinste Wendeschleife einer öffentlichen Eisenbahn.
Während auf der Strecke Wernigerode–Brocken vor allem Dampfloks einer DR-Einheitsbaureihe (Achsfolge 1'E1') eingesetzt werden, von der 17 Exemplare vorhanden sind, kommen auf der Selketalbahn meist andere Dampfloks zum Einsatz, die zum Teil Einzelstücke (NWE Nr. 6 und 7, NWE Nr. 21, NWE Nr. 11 bis 22, NWE Nr. 41) sind. Eine komplette Fahrzeugliste gibt es unter Harzer Schmalspurbahnen.